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Radtour
auf Gotland
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Im
Sommer 2000 unternahmen wir diese einwöchige Tour auf Gotland. Die
größte schwedische Insel ist ein wahres Paradies für Fahrradurlauber.
Der "Gotlandsleden" ist ein hervorragender Radwanderweg, Hindernisse
wie Steigungen und Autoverkehr halten sich in Grenzen. In Visby gibt es
mehrere Fahrradverleihe in unmittelbarer Nähe der Fährterminals,
wo die Schiffe aus Oskarshamn und Nynäshamn ankommen. So konnten
wir darauf verzichten, unsere eigenen Räder mitzunehmen und auch
Zelt und Campingkocher konnten wir uns leihen.
Der Gotlandsleden ist ein Radwanderweg, der einmal um die gesamte Insel
herumführt und insgesamt an die 400 Kilometer lang ist.
Da wir uns nicht unter Zeitdruck setzen wollten, nahmen wir uns zunächst
den Süden vor, da ich den Norden der Insel schon aus einem früheren
Urlaub kannte. In der Tat schafften wir es dann nicht mehr, in der uns
zur Verfügung stehenden Zeit bis ins den äußersten Norden
zu gelangen. Urlaubern, die diesen Teil Gotlands noch nicht kennen, sei
aber unbedingt geraten, ihn nicht auszulassen, denn vor allem die vorgelagerte
Insel Fårö gilt mit ihrer urigen Landschaft und den bizarren
Felsformationen (Raukar) als absolutes Highlight.
Auch im Süden wichen wir immer malwieder von der vorgegebenen Route
des Gotlandsleden ab. Da dass Fahren mit Anhänger sehr asntrengend
war, legten wir unsere Strecke so aus, dass wir an drei Tagen Rundfahrten
hatten, bei denen wir das Gepäck auf dem Campingplatz lassen konnten.
Dieses Verfahren ist unbedingt weiterzuempfehlen!
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auf Gotland
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1.Tag:
Visby-Fidenäs
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Högklint
Bei Högklint
Fischerhütten in Djupvik
Schiffsetzung Fröjel

Camping Fidenäs |
Um 5.30
Uhr legte die Fähre aus Nynäshamn in Visby auf Gotland an. Wir
brauchten nur vom Terminal aus einmal über die Straße zu gehen,
und schon waren wir bei unserem Fahrradverleih. Dort bekamen wir unsere
bestellten Fahrräder, den Anhänger für das Gepäck
und die Camping-Ausrüstung ausgehändigt. Nach dem Beladen des
Anhängers ging es los in südliche Richtung.
Jetzt ist es 20:30 Uhr, wir sitzen vor dem Zelt auf dem Campingplatz in
Fidenäs im Süden Gotlands, 75 Kilometer von Visby entfernt.
Mit einigen Abkürzungen haben wir es tatsächlich geschafft,
eine Strecke zu fahren, die ich eigentlich für zwei Tagesetappen
vorgesehen hatte.
Nun sind wir
natürlich total groggy - aber es war auch ein schöner Tag, die
Radtour führte durch tolle, abwechslungsreiche Landschaft. Höhepunkte
waren die Klippen von Högklint, die Küste bei Djupvik (mit Blick
auf die Karlsinseln) und eine Schiffsetzung bei Fröjel.
Mittagspause machten wir in Klintehamn, wo wir auch einkauften.
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Fidenäs
Camping (00)
Einfacher
Campingplatz auf waldreichem Gelände und in ruhiger Lage.
KEINE
HOMEPAG |
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2.Tag:
Fidenäs-Hoburgen- Fidenäs |

Windmühlen bei Bottarve
Steinuseum
Südkap Hoburgen

Raukar von Holmhällar |
Heute konnten wir
ein ganze Tagestappe ohne Anhänger fahren - denn dran war die Rundtour
über die Südspitze Gotlands, an deren Ende wir wieder in Fidenäs
ankamen. Wir waren allerdings auch so acht Stunden unterwegs (10.00-18.00
Uhr) und abends ganz schön geschafft.
Unterwegs gab es heute eine ganze Menge zu sehen, mir gefiel dieser Teil
Gotlands ganz besonders gut: Viele alte Windwühlen, einen Museumshof
bei Bottarve, ein Steinmuseum an einem alten Sandsteinbruch, das Südkap
"Hoburgen" mit seinen Klippen, Raukars und Grotten, einen alten
Wehrturm zum Raufklettern bei Sundre, das Raukarfeld von Holmhällar.
Insgesamt waren es heute wohl so zwischen 50 und 60 Kilometer, und es
war wieder so warm.
Auf dem Rückweg kauften wir in Burgsvik beim ICA ein.
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3.Tag:
Fidenäs-Ljugarn |

Windmühle

Campingplatz Ljugarn |
Nach
den letzten anstrengenden Tagen beschlossen wir, es heute etwas ruhiger
angehen zu lassen. Bis zum nächsten Campingplatz in Ljugarn waren
es ca. 35 Kilometer - auch mit Anhänger und Gepäck gut zu schaffen.
Insgesamt brauchten wir für die Strecke fünf Stunden - inklusive
mehrerer Pausen: Museumshof, zwei Kirchen, ein Gräberfeld. Mittagspause
machten wir an der Kirche von När.
Um 15.30 Uhr kamen wir am Campingplatz an, bauten unser Zelt direkt am
Strand auf. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, fuhren wir nochmal mit
dem Fahrrad in den Ort zum Einkaufen.
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Ljugarns
Semesterby & Camping (00)
Große,
aber weitläufige Anlage in schöner Lage direkt am Meer.
Gute Ausstattung.
Mehr
Infos zum Campingplatz |
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4.Tag:
Ruhetag in Ljugarn/Folhammer
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Ljugarn

Ljugarn |
Heute
genossen wir in vollen Zügen unseren Ruhetag in und um Ljugarn.
Nach dem Frühstück fuhren wir in den Ort - etwas den Hafen erkunden
und einkaufen.
Nach einer Mittagspause am Campingplatz fuhren wir um 15.00 Uhr zum Raukarfeld
von Folhammer, wo wir den Nachmittag verbrachten.
Um 17.00 Uhr fuhren wir weiter zur Minigolfbahn und spielten eine Runde.
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5.Tag:
Ljugarn-Katthammarsvik-Ljugarn
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Grogarnsberget

Katthammarsvik
Kirche von Andre |
Heute
war die nächste Etappe unserer Radtour dran, wieder eine Rundtour
ohne Anhänger. Um 10.15 Uhr ging es los.
Bis Sandviken gab es nicht viel zu sehen, dafür kamen wir schnell
voran. Dann folgte bis Katthammarsvik eine landschaftlich wunderschöne
Strecke immer an der Küste entlang - teilweise direkt am Wasser,
teilweise oben auf dem Klippenkamm. Leider war die Qualität des Weges
miserabel, so dass die Fahrt etwas anstrengend war.
Bei der Steilküste von Grogarnsberget machten wir Pause und bestaunten
die Aussicht. Wenig später erreichten wir Katthammarsvik, wo wir
am Hafen Mittag aßen und in zwei Kunsthandwerksläden waren.
Auf dem Rückweg machten wir einen Bogen zur Torsburg, einer alten
Wallanlage aus der Eisenzeit, auf einem natürlichen Hochplateau gelegen.
Dort kletterten wir auf einen Aussichtsturm.
Unsere letzte Station war Andre mit Kirche und Kirchenruine. Kurz darauf
waren wir (17.15 Uhr) zurück in Ljugarn, wo wir noch einkauften.
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6.Tag:
Ljugarn-Visby
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Kirche von Endre
Sonnenblumenfeld |
Heute
ging es nach Visby. Um 10.00 Uhr fuhren wir in Ljugarn los und kamen ziemlich
flott voran.
Die erste längere Pause machten wir um zwölf in Dalhem, wo wir
eine Stunde blieben, uns ein kleines Eisenbahnmuseum ansahen, uns ausruhten,
Mittag aßen und die Kirche besichtigten. Dann ging es weiter nach
Endre, auch hier schauten wir in die Kirche rein.
Um 15.30 erreichten wir Norderstrand-Camping in Visby. Der Campingplatz
gefällt uns überhaupt nicht: Teuer und viele Remmidemmi-Jugendliche,
die um einen rum jede Menge Lärm und Müll machen.
So flüchteten wir nach dem Zeltaufbau erstmal nach Visby-City. Sightseeing
und Shopping haben wir uns ja für Mittwoch vorgenommen, so dass wir
uns auf einkaufen bei ICA und Geld abheben beschränkten und uns dann
in einen Park setzten.
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Norderstrand
Camping
(00)
Große,
enge, ungemütliche Anlage. Im Sommer frequentiert von vielen
lärmigen Partyurlaubern.
Mehr
Infos zum Campingplatz |
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7.Tag:
Visby-Tingstäde-Visby
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Hafen von Lummelunda
Kirche von Lummelunda

Hofportal bei Tingstäde
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Heute
morgen sind wir mit Zelt und Sack und Pack umgezogen in eine ruhigere
Ecke des Campingplatzes, wo wir ein schönes Plätzchen fanden.
Nach dieser Aktion starteten wir unser letzte Fahrrad-Etappe auf Gotland.
Diese Rundtour nördlich von Visby wurde - in der zweiten Hälfte
- zu einem ähnlichen Kraftakt wie die erste Etappe: Zum Einen fing
es an zu regnen und wir hatten kein Regenzeug dabei, zum Anderen verfuhren
wir uns und mussten so einen ziemlich großen Umweg über Hejnum
und Bäl einlegen. Als wir um 18.00 Uhr auf dem Campingplatz ankamen
hatten wir etwa 70 Kilometer zurückgelegt, waren nass und kaputt,
Wir kochten noch Erbseneintopf und packten uns dann ins Zelt.
Dabei hatte die Tour eigentlich ganz gut angefangen: Das Wetter war anfangs
noch gut, es ging immer schön am Meer lang. In Lummelunda besichtigten
wir die hübsche Kirche, in Tingstäde machten wir Mittagspause
und klauten Erbsen von einem Feld.
In Hejnum fing es an zu regnen, und wir merkten, dass wir uns ziemlich
verfahren hatten. Auf der Hauptstraße (keine Experimente in dieser
Situation!) ging es die 22 Kilometer zurück nach Visby, unterwegs
kauften wir noch ein.
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8.Tag:
Ruhetag in Visby
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Stadtmauer Visby

Park in Visby

Altstadtgasse
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Heute
morgen packten wir in strömenden Regen unsere Sachen und machten
uns auf den Weg zum Fahrradverleih, wo wir unsere Klitschnasse Ausrüstung
abgaben. Dann flüchteten wir uns ins Trockene in den Fährterminal,
wo wir nun den Großteil des Tages verbrachten, unsere Sachen trockneten,
Hamburger aßen, lasen und uns darüber ärgerten, dass unser
Tag in Visby ins Wasser gefallen war.
Abends hörte es dann doch noch auf zu regnen, und wir waren nochmal
für eineinhalb Stunden im Ort, wo wir durch die Geschäfte der
Altsatdt bummelten und Souvenirs kauften. Um Mitternacht begann - etwas
verspätet - das Einchecken für die M/S Tjelvar, das Schiff,
dass uns zurück nach Nynäshamn brachte.
Jetzt ist es 5.15 Uhr, die Fähre steuert gerade auf Nynäshamn
zu, von dort geht es weiter nach Stockholm.
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