Rucksack-Reisen >>> Radtour auf Gotland

- Mit gemieteten Rädern und Ausrüstung
- Ca. 8 Tage + An-und Abreise

Radtour auf Gotland

Im Sommer 2000 unternahmen wir diese einwöchige Tour auf Gotland. Die größte schwedische Insel ist ein wahres Paradies für Fahrradurlauber. Der "Gotlandsleden" ist ein hervorragender Radwanderweg, Hindernisse wie Steigungen und Autoverkehr halten sich in Grenzen. In Visby gibt es mehrere Fahrradverleihe in unmittelbarer Nähe der Fährterminals, wo die Schiffe aus Oskarshamn und Nynäshamn ankommen. So konnten wir darauf verzichten, unsere eigenen Räder mitzunehmen und auch Zelt und Campingkocher konnten wir uns leihen.
Der Gotlandsleden ist ein Radwanderweg, der einmal um die gesamte Insel herumführt und insgesamt an die 400 Kilometer lang ist.
Da wir uns nicht unter Zeitdruck setzen wollten, nahmen wir uns zunächst den Süden vor, da ich den Norden der Insel schon aus einem früheren Urlaub kannte. In der Tat schafften wir es dann nicht mehr, in der uns zur Verfügung stehenden Zeit bis ins den äußersten Norden zu gelangen. Urlaubern, die diesen Teil Gotlands noch nicht kennen, sei aber unbedingt geraten, ihn nicht auszulassen, denn vor allem die vorgelagerte Insel Fårö gilt mit ihrer urigen Landschaft und den bizarren Felsformationen (Raukar) als absolutes Highlight.
Auch im Süden wichen wir immer malwieder von der vorgegebenen Route des Gotlandsleden ab. Da dass Fahren mit Anhänger sehr asntrengend war, legten wir unsere Strecke so aus, dass wir an drei Tagen Rundfahrten hatten, bei denen wir das Gepäck auf dem Campingplatz lassen konnten. Dieses Verfahren ist unbedingt weiterzuempfehlen!


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1.Tag: Visby-Fidenäs


Högklint

Bei Högklint

Fischerhütten in Djupvik

Schiffsetzung Fröjel

Camping Fidenäs

Um 5.30 Uhr legte die Fähre aus Nynäshamn in Visby auf Gotland an. Wir brauchten nur vom Terminal aus einmal über die Straße zu gehen, und schon waren wir bei unserem Fahrradverleih. Dort bekamen wir unsere bestellten Fahrräder, den Anhänger für das Gepäck und die Camping-Ausrüstung ausgehändigt. Nach dem Beladen des Anhängers ging es los in südliche Richtung.
Jetzt ist es 20:30 Uhr, wir sitzen vor dem Zelt auf dem Campingplatz in Fidenäs im Süden Gotlands, 75 Kilometer von Visby entfernt. Mit einigen Abkürzungen haben wir es tatsächlich geschafft, eine Strecke zu fahren, die ich eigentlich für zwei Tagesetappen vorgesehen hatte.
Nun sind wir natürlich total groggy - aber es war auch ein schöner Tag, die Radtour führte durch tolle, abwechslungsreiche Landschaft. Höhepunkte waren die Klippen von Högklint, die Küste bei Djupvik (mit Blick auf die Karlsinseln) und eine Schiffsetzung bei Fröjel.
Mittagspause machten wir in Klintehamn, wo wir auch einkauften.

Fidenäs Camping (00)
Einfacher Campingplatz auf waldreichem Gelände und in ruhiger Lage.
KEINE HOMEPAG

 

2.Tag: Fidenäs-Hoburgen- Fidenäs

Windmühlen bei Bottarve

Steinuseum

Südkap Hoburgen

Raukar von Holmhällar

Heute konnten wir ein ganze Tagestappe ohne Anhänger fahren - denn dran war die Rundtour über die Südspitze Gotlands, an deren Ende wir wieder in Fidenäs ankamen. Wir waren allerdings auch so acht Stunden unterwegs (10.00-18.00 Uhr) und abends ganz schön geschafft.
Unterwegs gab es heute eine ganze Menge zu sehen, mir gefiel dieser Teil Gotlands ganz besonders gut: Viele alte Windwühlen, einen Museumshof bei Bottarve, ein Steinmuseum an einem alten Sandsteinbruch, das Südkap "Hoburgen" mit seinen Klippen, Raukars und Grotten, einen alten Wehrturm zum Raufklettern bei Sundre, das Raukarfeld von Holmhällar.
Insgesamt waren es heute wohl so zwischen 50 und 60 Kilometer, und es war wieder so warm.
Auf dem Rückweg kauften wir in Burgsvik beim ICA ein.

 

3.Tag: Fidenäs-Ljugarn

Windmühle

Campingplatz Ljugarn

Nach den letzten anstrengenden Tagen beschlossen wir, es heute etwas ruhiger angehen zu lassen. Bis zum nächsten Campingplatz in Ljugarn waren es ca. 35 Kilometer - auch mit Anhänger und Gepäck gut zu schaffen.
Insgesamt brauchten wir für die Strecke fünf Stunden - inklusive mehrerer Pausen: Museumshof, zwei Kirchen, ein Gräberfeld. Mittagspause machten wir an der Kirche von När.
Um 15.30 Uhr kamen wir am Campingplatz an, bauten unser Zelt direkt am Strand auf. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, fuhren wir nochmal mit dem Fahrrad in den Ort zum Einkaufen.

Ljugarns Semesterby & Camping (00)
Große, aber weitläufige Anlage in schöner Lage direkt am Meer. Gute Ausstattung.
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4.Tag: Ruhetag in Ljugarn/Folhammer


Ljugarn


Ljugarn

Heute genossen wir in vollen Zügen unseren Ruhetag in und um Ljugarn.
Nach dem Frühstück fuhren wir in den Ort - etwas den Hafen erkunden und einkaufen.
Nach einer Mittagspause am Campingplatz fuhren wir um 15.00 Uhr zum Raukarfeld von Folhammer, wo wir den Nachmittag verbrachten.
Um 17.00 Uhr fuhren wir weiter zur Minigolfbahn und spielten eine Runde.

 

5.Tag: Ljugarn-Katthammarsvik-Ljugarn


Grogarnsberget

Katthammarsvik

Kirche von Andre

Heute war die nächste Etappe unserer Radtour dran, wieder eine Rundtour ohne Anhänger. Um 10.15 Uhr ging es los.
Bis Sandviken gab es nicht viel zu sehen, dafür kamen wir schnell voran. Dann folgte bis Katthammarsvik eine landschaftlich wunderschöne Strecke immer an der Küste entlang - teilweise direkt am Wasser, teilweise oben auf dem Klippenkamm. Leider war die Qualität des Weges miserabel, so dass die Fahrt etwas anstrengend war.
Bei der Steilküste von Grogarnsberget machten wir Pause und bestaunten die Aussicht. Wenig später erreichten wir Katthammarsvik, wo wir am Hafen Mittag aßen und in zwei Kunsthandwerksläden waren.
Auf dem Rückweg machten wir einen Bogen zur Torsburg, einer alten Wallanlage aus der Eisenzeit, auf einem natürlichen Hochplateau gelegen. Dort kletterten wir auf einen Aussichtsturm.
Unsere letzte Station war Andre mit Kirche und Kirchenruine. Kurz darauf waren wir (17.15 Uhr) zurück in Ljugarn, wo wir noch einkauften.

 

6.Tag: Ljugarn-Visby


Kirche von Endre

Sonnenblumenfeld

Heute ging es nach Visby. Um 10.00 Uhr fuhren wir in Ljugarn los und kamen ziemlich flott voran.
Die erste längere Pause machten wir um zwölf in Dalhem, wo wir eine Stunde blieben, uns ein kleines Eisenbahnmuseum ansahen, uns ausruhten, Mittag aßen und die Kirche besichtigten. Dann ging es weiter nach Endre, auch hier schauten wir in die Kirche rein.
Um 15.30 erreichten wir Norderstrand-Camping in Visby. Der Campingplatz gefällt uns überhaupt nicht: Teuer und viele Remmidemmi-Jugendliche, die um einen rum jede Menge Lärm und Müll machen.
So flüchteten wir nach dem Zeltaufbau erstmal nach Visby-City. Sightseeing und Shopping haben wir uns ja für Mittwoch vorgenommen, so dass wir uns auf einkaufen bei ICA und Geld abheben beschränkten und uns dann in einen Park setzten.

Norderstrand Camping (00)
Große, enge, ungemütliche Anlage. Im Sommer frequentiert von vielen lärmigen Partyurlaubern.
Mehr Infos zum Campingplatz

 

7.Tag: Visby-Tingstäde-Visby


Hafen von Lummelunda

Kirche von Lummelunda


Hofportal bei Tingstäde

Heute morgen sind wir mit Zelt und Sack und Pack umgezogen in eine ruhigere Ecke des Campingplatzes, wo wir ein schönes Plätzchen fanden. Nach dieser Aktion starteten wir unser letzte Fahrrad-Etappe auf Gotland.
Diese Rundtour nördlich von Visby wurde - in der zweiten Hälfte - zu einem ähnlichen Kraftakt wie die erste Etappe: Zum Einen fing es an zu regnen und wir hatten kein Regenzeug dabei, zum Anderen verfuhren wir uns und mussten so einen ziemlich großen Umweg über Hejnum und Bäl einlegen. Als wir um 18.00 Uhr auf dem Campingplatz ankamen hatten wir etwa 70 Kilometer zurückgelegt, waren nass und kaputt, Wir kochten noch Erbseneintopf und packten uns dann ins Zelt.
Dabei hatte die Tour eigentlich ganz gut angefangen: Das Wetter war anfangs noch gut, es ging immer schön am Meer lang. In Lummelunda besichtigten wir die hübsche Kirche, in Tingstäde machten wir Mittagspause und klauten Erbsen von einem Feld.
In Hejnum fing es an zu regnen, und wir merkten, dass wir uns ziemlich verfahren hatten. Auf der Hauptstraße (keine Experimente in dieser Situation!) ging es die 22 Kilometer zurück nach Visby, unterwegs kauften wir noch ein.

 

8.Tag: Ruhetag in Visby


Stadtmauer Visby

Park in Visby


Altstadtgasse

Heute morgen packten wir in strömenden Regen unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Fahrradverleih, wo wir unsere Klitschnasse Ausrüstung abgaben. Dann flüchteten wir uns ins Trockene in den Fährterminal, wo wir nun den Großteil des Tages verbrachten, unsere Sachen trockneten, Hamburger aßen, lasen und uns darüber ärgerten, dass unser Tag in Visby ins Wasser gefallen war.
Abends hörte es dann doch noch auf zu regnen, und wir waren nochmal für eineinhalb Stunden im Ort, wo wir durch die Geschäfte der Altsatdt bummelten und Souvenirs kauften. Um Mitternacht begann - etwas verspätet - das Einchecken für die M/S Tjelvar, das Schiff, dass uns zurück nach Nynäshamn brachte.
Jetzt ist es 5.15 Uhr, die Fähre steuert gerade auf Nynäshamn zu, von dort geht es weiter nach Stockholm.

 

Nils' Schweden-Seite - www.nilshaunert.de - © by Nils-Christian Haunert 2001-2012